Moin, Moin,
der Tag der Seenotretter ist am 27.Juli
Super viele Stationen haben einen Tag der offenen Tür.
Schauen lohnt sich...ganz bestimmt.
deshalb kommt jetzt Teil II.
im letzten Post hatte ich euch ja ein bisschen über einen Seenotkreuzer, der in Warnemünde liegt geschrieben.
Ich hatte versucht euch neugierig zu machen...
Jetzt geht es nach Grömitz...mit ein wenig Geschichte...
1912 wurde entschieden, dass in Grömitz eine Rettungsstation eingerichtet werden soll.
Die Station wurde mit einem Raketenapperat und einem Ruderrettungsboot, der ANNA, ausgestattet.
Stationen die zwei Rettungsmittel vorhielten,
nannte man Doppelstationen.
Der Raketenapperat hatte die Aufgabe, Schiffbrüchige, deren Schiff in flachen Gewässer aufgelaufen war, von Land aus mit einer Leinenverbindung und einer Hosenboje ( was das auch sein mag) zu bergen.
Die Reichweite lag immerhin bei ca. 600 Meter.
Die ANNA konnte auch weiter draußen operieren und war in einem Bootshaus am Strand nördlich der Badeanstalt untergebracht.
Der Transportwagen hatte extra breite Räder, um ein Einsinken im Sand zu verhindern.
Die Besatzung bestand aus 8 Mann.
Die Kosten dieses Ruderrettungsbootes betrugen seinerzeit 18.000 Mark und wurden von einem Spender aus Wiesbaden aufgebracht, dessen Name nicht genannt werden sollte.
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Zeitsprung ins Jahr 2011 ...2014...
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2011 kam im April die Hans-Hackmack mit dem Tochterboot Emmi auf die Station.
Der Kreuzer wurde nach dem 1970 verstorbenen Bremer Verleger und Kaufmann getauft, Emmi hieß seine Ehefrau.
Da die Station Büsum mit dem Neubau, der Theodor Sturm, ausgestattet wurde, kam die Hans Hackmann auf die Station Grömitz.
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Rund 3000 Mal pro Jahr gehen die Seenotretter in Nord-und Ostsee auf Kontrollfahrt.
Immer wieder kommt es bei diesen Routinefahrten zu Einsätzen.
Wir waren einige Tage in Grömitz.
Tibi ging zu den Seenotrettern und wollte sie mal aushorchen, über die Rettung der Schiffbrüchigen...
über die Arbeit der Retter...und und und...
Na... lasst euch überraschen...
Wir hatten freie Sicht aufs Meer und auf den Seenotrettungskreuzer "Hans-Hackmack"
mit Tochterboot "Emmi"der an seinem Platz im Hafen lag.
Der große Seenotkreuzer fährt aus...
und ich schreibe euch ein paar technische Daten ...
Länge über alles: 23,10 m
Breite über alles: 6,00 m
Tiefgang: 1,55 m
Verdrängung: 80 t
Geschwindigkeit: 23 kn
Reichweite: 440 sm
Kapazität( Schiffbrüchige) : 145
Antriebsanlagen SK:
2 x MTU Diesel 8 V 396 TE 74 L
Leistung je 990 kw
Getriebe 2 x Reintjes
Festpropeller: 2 x 1000 mm Durchmesser
Besatzung: 9 Mann, davon ständig 4 Mann an Bord
14 Tage ( 24 Std.) Dienst, dann 14 Tage frei...
Tochterboot EMMI :
Länge über alles: 7,07 m
Breite über alles: 2,62 m
Tiefgang: 0,80 m
Verdrängung: 3,5 t
Geschwindigkeit: 17 kn
Reichweite: 200 sm
Kapazität (Schiffsbrüchige) : 6
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Ohhh ohhhh...
da wurde ein Wassersportler samt Brett und Segel aus dem Wasser gefischt... (Beifang...eigentlich waren die Seenotretter zu dem kleinen Katamaran unterwegs.)
Der Wassersportler wurde geborgen und Katamaran hängt nun mit gebrochenem Mast am Haken,
Die Hafeneinfahrt ist in Sicht...
Dann wurde ein großer Katamaran abgeschleppt, der Motor war ausgefallen...
Es war die Tage so stürmisch...
die Wellen waren echt hoch, mir wurde schon grummelig im Bauch vom Zuschauen...
und nun...nun...hörte ich Tibi ganz böse bellen.
Ihr Schlauchboot war weg...ganz weg...
In 0,nix flitzte sie und holte sich mein Fernglas...
Nix sah Tibi auf dem Meer...kein gelber Punkt...
jammer jammer...jammer...
(Pssst ich sah Tibi's Boot weit draußen auf dem Meer.
Nun hab ich überlegt ein neues zu kaufen,
doch es gab dies nicht mehr.)
Stunden später fuhr die EMMI im Hafen herum...
seht ihr den Bootsführer lächeln? Irgendwie geheimnisvoll...
Tibi und ich sind nach unserem Strandgang
zum Steg zurück gekommen...
Frauchen!!!
schau mein Schlauchboot liegt angebunden auf dem Steg...
Mein Schlauchboot...ist wieder da...Tibi strahlte...wollte gar nicht mehr aus ihr Boot aussteigen...
Haben die lieben Zweibeiner von der Emmi mein Boot gerettet?
Wer bezahlt das eigentlich?
Einsätze zur Rettung Schiffbrüchiger durch die Seenotretter sind kostenlos!
Sollte jedoch technische Hilfe benötigt, oder eingeschleppt werden ( zum nächstgelegenen sicheren Ort!) wird eine Erstattung der Betriebskosten in Höhe von 200,00 € pro Stunde maximal 400,00 € pro Einsatz in Rechnung gestellt.
Jetzt hat Tibi voll Angst...ob sie 200 Knochen berappen muss?
Vielleicht haben die Seenotretter ihr Boot gar nicht auf den Steg gestellt und fest gebunden, vielleicht war es ja ???
Neptun?
Tibi ging nochmal zu den Seenotrettern und wollte sich für die Rettung ihres gelben Gummibootes bedanken...
Das Komische war...von der Emmi will keiner das Schlauchboot gerettet haben...
Mecker hatte Tibi bekommen...weil sie ganz alleine unterwegs war und keine Rettungsweste anhatte.
Bedeppert schaute Tibi ...
Knoten sollte sie lernen, damit sie ihr Schlauchboot immer richtig festbinden konnte...
Da schaute Tibi noch bedepperter...
Viele Einsetze werden nötig, weil Wassersportler nicht mehr an das denken, war sie mal gelernt hatten.
( beim Erlangen des Segelschein & Bootsführerschein...)
Oder es wird vernachlässigt, dass jedes Material auch mal kontrolliert werden muss. Leinen können reißen, Masten große ganz selten können brechen, Motoren können streiken...
Immer und immer wieder fahren diese Helden, Lebensretter hinaus aufs Meer.
Zurück zu Tibi:
weil sie jedoch einsichtig war und Besserung gelobte, bekam sie noch einen Aufkleber geschenkt, mit den Notruf*Nummern.
Über UKW Funk Kanal 16 und 70 (DSC)
Rufname: Bremen Rescue
Telefon: +49 (0) 421 536870
SEENOTLEITUNG (MRCC)BREMEN
Über die im Einsatzgebiet erreichbaren deutschen Mobilfunknetze
124 124
Die Seenotretter
Seht ihr Tibi hat etwas gelernt...
Ich finde sie sieht gut aus mit der Rettungsweste...
in ihr Boot passt sie auch damit...
nun muss ich weniger Angst haben, wenn Tibi im Hafen alleine auf Tour geht...
Euch wünsche ich viel Spass, beim Stöbern...
vielleicht macht ihr ja einen kleinen Ausflug...
Liebe Grüße von Sylvia
&
Wuff von Tibi
die immer noch nicht weiß, wer ihr Boot gerettet hatte...