(M)eine Blogreportage...
schaut mal her...was ich für euch habe...
Juhuuu
ich habe ganz viele Antworten auf meine Fragen bekommen...
Es ließ mir keine Ruhe und ich schrieb Mails...telefonierte...
und ich bekam Antworten.
Da mein Hundetaxi mich nicht fahren konnte,
musste ich mich mit Internet, Telefon zufrieden geben.
Aber ich werde mir bestimmt meine Kaustange von der lieben Martina abholen.
Sie hat mir eine dicke, fette Kaustange versprochen,
wenn wir uns persönlich sehen.
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Wie Ihr ja gelesen hattet, hatte ich so viele Fragen.
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Wuff Martina
(ich darf Martina, Martina nennen, sie hat es mir erlaubt.)
Jede Tat, liegt einer Idee zu Grunde...was für Gedanken,
führten zur Gründung eures Vereins/ Initiative?
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Liebe Tibi,
wir haben unsere Initiative begonnen, weil gerade beim Tierarzt häufig die Situation entsteht, dass ein Mensch sich schmerzvoll von seinem sehr alten oder todkranken Tier trennen musste und sich nun nicht mehr zutraut, ein
neues bei sich aufzunehmen, weil er oder sie selber schon älter oder krank ist.
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Liebe Martina,
mein Frauchen erzählte mir, als Frauchen klein war, waren Frauchens Urgroßeltern Ur-ur-uralt...
Heute mit 65, 70, 75, und älter sind die Menschen noch ganz fit
und doch haben viele dann Angst ein Tier zu nehmen...
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Viele Frauchen und Herrchen haben große Befürchtungen, dass sie möglicherweise nicht mehr lange genug fit sein werden, um sich angemessen um ein neues Tier kümmern zu können. Das ist für diese Menschen doppelt schlimm:
sie müssen um ihren oft engsten Vertrauten und Freund trauern, und gleichzeitig sehen sie eine Zukunft ohne tierischen Partner vor sich, das ist für viele unvorstellbar.
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Hast du das schon erlebt in deinem Umfeld? Und nun?
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Da wir selber das sehr gut nachempfinden können und leider
in der eigenen Familie und im engen Freundeskreis Ähnliches schon erlebt haben, haben wir schon seit Jahren überlegt, was man für diese Menschen tun könnte.
Wir möchten Betroffenen anbieten, für diesen Fall Vorsorge zu treffen.
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Du meinst so ähnlich wie ein Testament fürs Tier?
Tiere können ja nicht erben...jetzt bin ich neugierig wie das aussieht.
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Das sieht so aus, dass mit der HGFK (das steht für: Hannoversche Gesellschaft zur Förderung der Tiermedizin) eine Vereinbarung geschlossen wird, dass im Falle eines Falles wir uns darum kümmern, dass der Hund oder die Katze zu
lieben, tiererfahrenen Menschen kommt, die sich gut um das Tier kümmern. Wir möchten verhindern, dass ein verwaistes Tier im Tierheim landet und bemühen uns, rasch eine familiäre Unterbringung zu erreichen. Eventuell kann es sein, dass solange bis ein wirklich endgültiger neuer Besitzer
gefunden ist, einige Tage in einer Hundepension zwischengeschaltet werden
müssen.
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Bestimmt ist jeder in der Hundepenson ganz lieb?
Eine Hundepension kenne ich, wenn Frauchen Urlaub macht (für ein paar Tage),
mache ich in einer Hundepension auch Urlaub.
Wie geht es da bei euch weiter?
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Wir arbeiten mit einer sehr netten Dame zusammen, die wir
aus der Unterbringung unserer eigenen Tiere bei ihr kennen, und die sich in ihrem Haus in sehr liebevoller Weise um alle Arten von Hunden kümmert.
Für die Kätzchen haben wir eine vergleichbare Lösung.
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Und dann? Wo finden die Vierbeiner, die Fellnasen ihr neues Zuhause?
Wer nimmt nun ein solches Tier "aus zweiter Hand?"
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Nun, es gibt viele Menschen, die sehr tierlieb sind und sich gerne um einen solchen Hund oder eine Katze kümmern würden.
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Dann ist doch alles ganz einfach? Oder?
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Oft ist hierbei aber das Geld der begrenzende Faktor.
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Wie so oft im Leben...leider? Ihr habt doch bestimmt eine Lösung gefunden? Neugierig schau ich jetzt. Und nicht nur ich schaue neugierig.
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Klar Tibi, gibt es eine Lösung.
Aus diesem Grund sieht die Vorsorgevereinbarung vor, dass der Besitzer für sein Tier einen bestimmten Betrag auf einem von uns geführten Treuhandkonto anspart, und zwar vereinbarungsgemäß das, was sein Liebling ungefähr in einem
Jahr kostet. Das bedeutet Kosten für Futter, Tierarzt, Hundefriseur, Haftpflichtversicherung, eventuell auch Hundeschule und alles, was noch anfällt.
Zu diesem Betrag kommen noch zehn Euro für die Eröffnung eines Sparkontos, auf dem der Betrag nach Erreichen der erforderlichen Summe eingezahlt wird, und 150 Euro für die möglicherweise nötige, übergangsweise Unterbringung in der
Tierpension.
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Das sind ja alles Kosten, die Frauchen oder Herrchen selbst auch hätten...und was bekommt ihr?
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Der Verein selber berechnet für seine Tätigkeit nichts.
Wir sind anerkannt gemeinnützig und ausschließlich
ehrenamtlich tätig.
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Da bekommst du jetzt per Internet ein dickes Schlabberbussi.
Es geht doch bestimmt noch weiter...im zweiten Jahr?
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Nach diesem Jahr
muss der neue Besitzer dann selber die finanzielle Sorge tragen - es sei denn, Herrchen oder Frauchen haben für mehr als ein Jahr vorgesorgt, z.B. bei einem noch recht jungen Tier.
Das kann man natürlich auch tun.
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Das wäre echt ganz toll. Ich will ja nun nichts arges denken,
aber es kann ja passieren, dass die Fellnase böse krank wird?
Tierärzte dann ganz viele Knochen haben wollen.
Was ist dann?
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Wenn es aber Schwierigkeiten gibt, z.B. weil das Tier eine kostspielige Behandlung braucht,
dann finden wir hier auf alle Fälle eine Lösung.
Kein Tier soll nach einem Jahr
wieder woanders hin müssen, weil das Geld ausgeht!
Wenn dann nun wirklich der Fall eintritt, dass Frauchen oder Herrchen stirbt und das Tier ein neues Zuhause braucht, dann bekommt der neue Besitzer das Geld, um für ein Jahr den Unterhalt seines neuen Hausgenossen abzusichern.
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Einfach so bekommt er das Geld?
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Dafür muss er ebenfalls mit uns einen Vertrag abschließen, in dem er sich dazu verpflichtet, uns - nach vorheriger Anmeldung - zu gestatten, dass wir das Tier
bei ihm besuchen, um uns von seinem Wohlergehen zu überzeugen. Wir kümmern uns auch darum, dass das vermittelte Tier so versorgt wird, wie der Besitzer es in dem
ausführlichen Besitzerformular verfügt hat, und dass das angesparte Geld auch wirklich bestimmungsgemäß
verwendet wird.
Aus unserer Tätigkeit als Tierärzte kennen wir sehr viele tierliebe Menschen, und wir wissen, dass vor allem junge Leute, und hier ganz besonders Studenten oder Menschen, die noch in der Ausbildung sind, oft nicht die nötigen finanziellen Mittel haben, um ein Tier versorgen zu können. Auch gibt es viele
Leute, die zu ihrem eigenen Hund gerne noch einen zweiten hinzunehmen würden, sich dies aber nicht leisten können. Die Kosten für ein Tier sind ja auch ganz unterschiedlich, je nachdem ob man ein junges oder altes, gesundes oder krankes
Tier hat - stell dir nur mal vor, was dein Frauchen für dich bezahlt und wie das wäre, wenn du vielleicht ein sehr großer und schwerer Hund mit einer schlimmen Krankheit wärst, für die du dein ganzes restliches Leben teure Medikamente bekämst.
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Krank sein ist voll doof, ich war Anfang 2014 ganz böse krank.
Schlaganfall. Dank meines Frauchens hab ich jedoch schon nach ca. 3/4 Std. die
erste Spritze in meinen dicken Popo bekommen...
Wenn Frauchen da nicht geschaut hätte...au weia...dann wäre ich ganz teuer geworden...ne die Medikamente kosten viel...
Was macht ihr dann liebe Martina?
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Aus diesem Grund schließen wir für die vermittelten Tiere eine Tierkrankenversicherung ab, um so die grundlegenden Risiken abzudecken.
Das geht allerdings manchmal nicht mehr, wenn das Tier schon zu alt oder krank ist. Für den Fall, dass dann das angesparte Geld nicht ausreicht, haben wir die Möglichkeit, aus den Spenden, die extra zu diesem Zweck an unseren Verein gehen, Geld zuzuschießen.
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Für mich bekommt ihr bestimmt keine Krankenversicherung...
So einen Betrag hat Frauchen aber monatlich auf ein Sparbuch eingezahlt...
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Viele Menschen möchten von uns gerne wissen, was denn mit dem eingezahlten Geld passiert, wenn das Tier stirbt, bevor der oben beschriebene Fall eingetreten ist, wenn also Herrchen oder Frauchen noch gesund und munter sind,
nun aber aus welchen Gründen auch immer doch kein Tier mehr haben möchten.
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Da bin ich jetzt gespannt...wuff...
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Ganz einfach: dann bekommen sie natürlich ihr Geld wieder! Alternativ können sie auch verfügen, dass z.B. ihre Erben es bekommen sollen, und natürlich können sie es auch dem
Verein spenden.
So, ich hoffe, ich konnte dir die ganze Sache erklären. Wenn du noch Fragen hast, dann schreib mir, und ich werde mir Mühe geben, Antworten zu finden.
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Da war doch noch eine Frage...
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Ach ja, du wolltest auch wissen, ob wir nur hier in Hannover tätig sind.
Da wir uns persönlich kümmern, müssen wir unseren Einsatz auf Hannover und Umgebung beschränken.
Wir würden uns aber natürlich freuen, wenn andere Menschen im übrigen Deutschland ebenfalls eine solche Initiative gründen würden.
Damit du dich weiter darüber informieren kannst, schau doch noch mal in unser
Prospekt und die Formulare für den alten und den neuen Besitzer.
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Ähhh wo? Ach in dem Link ganz oben, da hab ich das doch schon gelesen.
Meine Leser schauen da bestimmt auch rein. Ganz gewiss.
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Ich freue mich, wenn du vielen Leuten von unserer Sache erzählst, denn wir möchten möglichst viele Menschen erreichen - solche, die vor der Frage stehen,ob sie sich noch ein Tier anschaffen können und für den Fall, dass ihnen etwas
zustößt vorsorgen wollen, und natürlich auch solche, die sich eines solchen Tieres dann im Fall der Fälle annehmen.
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Liebe Martina,
Hab recht vielen Dank für deine Geduld
(die du mit mir hattest),
für deine Antworten, per Mail und per Telefon,
Danke für die Zeit, die du für mich geopfert hast.
Schlabberbussi und Danke von Tibi
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Liebe Tibi, du bist echt ne süße Maus, äh ein süßes Beaglemädchen, bleib schön gesund, hab viel Spass mit deinem Frauchen und vergiss den Kauknochen nicht,
der hier bei einem Besuch auf dich wartet.
Ich wünsche dir weiter viel Spaß bei deiner Reportage und grüße dich ganz
herzlich.
Deine Martina
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Puhhhh ich hatte gar nicht gewusst, dass solch eine Reportage echt Schwerarbeit ist.
Fragen überlegen, Fragen stellen, alles aufschreiben...
dann die Reportage hier schreiben...
ABER es hat mir viel Spass bereitet.
So kann ich hier schreiben, der Verein ist eine ganz tolle Sache.
Hilfe...
ich hab noch ne Frage vergessen...
"Liebe Martina, was hälst du davon, das Organisationen & Tierheime oft Tiere nicht an ältere Menschen abgeben?
Ein älterer Hund passt doch zu einem älteren Menschen:"
So nun schleiche ich mich auf meinen Platz
Wuff
Danke
eure
Tibi die Reporterin.